Bezeichnung für einen typisch österreichischen bzw. burgenländischen Weintyp rustikaler Machart. Die Geburtsstunde des Uhudlers schlug Anfang des 20. Jahrhunderts und wurde sozusagen durch die Reblauskatastrophe verursacht. Nach dem Auftreten des Schädlings in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden reblausresistente amerikanische Rebsorten eingeführt, die dann auch (als einer der zahlreichen erfolglosen Versuche) mit europäischen Reben gekreuzt wurden, um diese Resistenz zu übertragen. Erst später erkannte man die tatsächliche Lösung, nämlich auf amerikanische Wurzelstöcke die europäischen Edelreiser aufzupfropfen (zu veredeln). Es wurden aber auch Amerikaner-Reben in unveredeltem Originalzustand angebaut und daraus Weine gekeltert. Solche unveredelten Rebstöcke nennt man unabhängig der Herkunft Direktträger.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena