Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Bursôn, Longanesi und Negretto Longanesi. Im Jahre 1913 wurde von Antonio Longanesi (1854-1934) in der Gemeinde Bagnacavallo westlich von Ravenna in der Emilia-Romagna eine Liegenschaft gekauft. Hier wurde dann eine alte Rebe gefunden, die sich an einem alten Eichenbaum emporrankte. Sein Enkel Antonio (*1921) vermehrte sie und kelterte viele Jahre daraus Wein für persönlichen Gebrauch. Erst im Jahre 1956 wurde von dessen Bruder Pietro (1931-1999) der Wein als Verschnitt für einen kommerziellen Gebrauch verwendet. Schließlich wurde sie im Jahre 1999 in das offizielle Sortenregister mit dem Namen der Familie aufgenommen. Die sehr alte Sorte wurde in der Gegend schon seit zumindest 200 Jahren angebaut und war im Laufe der Zeit vergessen worden. Gemäß DNA-Analysen ist sie nicht identisch mit anderen bekannten Sorten. Einige lokale Historiker vertreten die Hypothese, dass sie aus Spanien durch Söldner des Papstes eingeführt, andere wiederum nehmen an, dass sie aus lokalen Wildreben selektiert wurde.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien