Der Ursprung dieses italienischen Dessertweins liegt im antiken Griechenland. Der Name bedeutet „heiliger Wein“, er leitet sich von der „Settimana Santa“ (Karwoche = Heilige Woche) ab, weil er zumeist zwischen Ende November und der Osterzeit gekeltert wird. Außerem wird er auch als Messwein verwendet. In Italien wird er außerhalb der Toskana auch Vino Santo genannt. Der auf der Ägäisinsel Santorin produzierte OPAP-Süßwein heißt Vinsanto (ohne Blank). In Italien wird er oft nur für den Eigenverbrauch hergestellt und bei familiären Festen wie Taufen und Hochzeiten verwendet.
Zumeist sind es süße Varianten (dolce), aber es werden auch halbsüße (amabile) und trockene (secco) unterschiedlichen Alkoholgehalts und Restzuckers erzeugt. Für die Herstellung werden bevorzugt weiße und rote Malvasia- und Trebbiano-Spielarten, sowie Grechetto und Sangiovese verwendet. Diese werden mit dem Passito-Verfahren zum Trocknen unter Lufteinfluss unter Dach auf Regale gehängt oder auf Schilfrohr- oder Strohmatten flach aufgelegt. Erst frühestens Ende Dezember werden die rosinierten Trauben gepresst, wobei vorher die angeschimmelten ausgeschieden werden.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden