Seit dem Jahrgang 2021 weinrechtlich definierter DAC-Bereich (spezifisches Weinbaugebiet) im österreichischen Weinbaugebiet Niederösterreich (generisches Weinbaugebiet). Siehe unter Wagram.
Eines der acht spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Niederösterreich. Von 1995 bis 2007 hieß es Donauland, dieser verwirrende Name hat sich aber deshalb nie durchgesetzt, weil die Donau auch auch andere Weinbaugebiete durchfließt. Der neue Name Wagram wurde ab dem Jahrgang 2007 gültig. Die namensgebende Bodenerhebung nördlich der Donau erstreckt sich von Feuersbrunn im Westen bis zum Heldenberg im Nordosten.
Der Name (Wachrain) leitet sich von „Wogenrain“ oder „Wogenrand“ ab, das war in der letzten Eiszeit der frühere Rand der Donau im Tullner Feld. Auf einem Sockel aus Urgestein liegt ein Quellhorizont aus Meeressand, darüber türmt sich der Löss bis zu zwölf Meter hoch. Der gelbe Boden hat hohes Wasserspeicherungs-Vermögen und sorgt für vielschichtige Weine. Das Klima ist in den zwei Subereichen Wagram und Klosterneuburg unterschiedlich; siehe dazu weiter unten.
Das Weinbaugebiet Wagram besteht aus zwei durch die Donau voneinander getrennten Bereichen. Nördlich und entlang des Flusses erstreckt sich der oben erwähnte wesentlich größere Bereich zwischen den beiden Weinbaugebieten Kamptal im Westen und Wien im Osten. Er gab auch dem Weinbaugebiet den Namen und umfasst rund 2.100 Hektar Rebfläche. Bekannte Weinbau-Gemeinden sind Fels am Wagram (mit den Rieden Fumberg, Hammergraben, Mitterweg, Schafberg, Weelfel, Wora); Grafenwörth (Am Berg, Kellerweingarten, Nußberg und Rosenberg); Großriedenthal (Alter Weingarten, Eisenhut und Goldberg); Großweikersdorf sowie Kirchberg am Wagram (Hundsberg, Schlossberg und Steinberg).
Östlich davon und südlich der Donau liegt der zweite nach der Stadt benannte Teil Klosterneuburg, inklusive der Stadt Tulln und der Gemeinde Atzenbrugg. Bei der Umbenennung des Weinbaugebietes von Donauland in Wagram erhielt dieser Bereich den Status einer Großlage. Die Weingärten dieses wesentlich kleineren Teiles umfassen rund 350 Hektar Rebfläche. Zu Klosterneuburg gehören die Katastralgemeinden Höflein, Kierling, Kritzendorf, Maria Gugging, Weidling und Weidlingbach. Bekannte Rieden sind Franzhauser, Weidling, Wieden und Ziegelgrub. Das Klima ist vom Einfluss der Donau, dem Schutz gegen kalte Nordluft durch die Ausläufer des Manhartsberges und vom nahen pannonischen Gebiet geprägt.
Im Jahre 2022 umfassten die Weingärten insgesamt 2.459 Hektar Rebfläche. Gegenüber 2015 mit 2.720 Hektar war dies eine Reduktion um 261 Hektar (9,6%). Der Anteil der Weißweinsorten beträgt 82%, der Anteil der Rotweinsorten 18%. Es dominiert mit mehr als der Hälfte des Bestandes Grüner Veltliner, gefolgt von Zweigelt, Riesling, Müller-Thurgau und Roter Veltiner.
Rebsorte
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in Österreich
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Farbe |
HA
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%
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HA
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%
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Grüner Veltliner | Weißgipfler | weiß | 1.334 | 54,2 | 1.331 | 48,9 |
Zweigelt | Blauer Zweigelt, Rotburger | rot | 303 | 12,3 | 373 | 13,7 |
Weißer Riesling | Riesling,... |
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach