Um das Wasser als essentielles Mittel für die Photosynthese und Versorgung mit Nährstoffen des Rebstocks effektiv nutzen zu können, muss ein rascher Abzug durch Ablaufen oder Versickern in den Weingartenboden erfolgen. Dies muss gegebenenfalls durch künstlich geschaffene Maßnahmen gewährleistet sein. Unterstützt wird dies zum Beispiel durch eine Begrünung oder durch eine organische Mulchdecke. Im Extremfall muss mit entsprechend hohem Aufwand eine künstliche Drainage angelegt werden. Die Weinberge des Médoc wurden übrigens im 17. Jahrhundert erst durch umfangreiche und aufwändige Entwässerungs- und Drainagemaßnahmen aus einer zum Teil „Sumpflandschaft“ zum heute weltberühmten Weinbaugebiet.
Eine bestimmte Wassermenge für die Versorgung der Pflanzen muss natürlich vom Boden erhalten bzw. gebunden werden und deshalb je Bodentyp sehr unterschiedlich . Wenn das Versickern des überschüssigen Wassers durch eine wasserundurchlässige Schicht verhindert wird, kann es zu Staunässe kommen. Länger andauernd ist diese ab dem Austrieb im Frühjahr extrem schädlich, weil dadurch das Wurzelwachstum eingeschränkt und die Tätigkeit der Mikroorganismen im Boden eingeschränkt wird. Dies führt zu einer mangelnden Versorgung mit Nährstoffen. Nässe im Boden zur Zeit der Blüte führt zu schlechtem Fruchtansatz und zum Verrieseln.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden