Bezeichnung für natürliche Rebenvorkommen, die sich im Verlaufe der langen Evolutionsgeschichte als Spezies (Arten) und Subspezies (Unterarten) herausgebildet haben. Wildreben dürfen aber nicht mit den als Wilder Wein bezeichneten Reben-Gattungen verwechselt werden. Die Artareale sind ein Spiegel der Klima- und Vegetationsgeschichte der jeweiligen Besiedlungsräume und geben Auskunft über die Anpassungsfähigkeit der Arten. Wo sich die Areale verschiedener Spezies überschneiden, konnten sich lebensfähige Naturhybriden durch natürliche Kreuzung ausbilden. Auf Grund der zahlreichen Funde von fossilen Samen, Holzresten und Blattabdrücken gilt es als erwiesen, dass es wilde Vorformen der Weinreben schon am Ende der Kreidezeit (Frühes Eozän) und im frühen Quartär (Oligozän), also vor rund 60 bis 80 Millionen Jahren gegeben hat. Durch die Eiszeiten (100.000 bis 10.000 Jahre vor heute) wurden die in Mitteleuropa heimischen Wildreben in den Mittelmeerraum und die Tiefebene des damals noch nicht existenten Schwarzen Meeres und nach Zentralasien zurückgedrängt.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden