Das weltweit angewendete Verfahren bei der Herstellung von Barrique-Fässern wurde zufällig in Frankreich „erfunden“. Weinproduzenten in Meeresnähe verwendeten auch Heringsfässer von Fischern und versuchten den unerwünschten Fischgeruch im Holz durch Bürsten oder Aushobeln zu beseitigen. Als dies zu keinem befriedigenden Ergebnis führte, wurden die Fässer innen ausgebrannt. Daraus entwickelte sich die Anröstung bzw. der Fasseinbrand der inneren Fasswandung von Barriquefässern. In der Regel werden die zwei Fassböden nicht getoastet, weil dies entsprechnen d aufwändig ist. Dies ist jedoch auch abhängig des Fassherstellers bzw. vom Wunsch des Kunden (Winzers).
Die Anröstung erfolgt über offenem Eichenholzfeuer mittels Gasbrenner oder mit Infrarothitze. Dabei wird eine Temperatur von 200 bis 250 °Celsius erreicht. Die Zeitdauer und die Feuerntensität bestimmten den Toastinggrad: 10 bis 15 Minuten für Weine, 15 bis 20 Minuten für Spirituosen (Cognac, Rum, Whisky etc.). Ein zu starkes Toasting bewirkt eine Verkohlung und wird deshalb als Charring bezeichnet. Das Holz wird bis zu einer Tiefe von zwei Millimeter (leicht) bis vier Millimeter (stark) verändert. Nach dem Toasting wird das Fass in seine endgültige Form gebracht. Um den Rauchgeschmack zu mildern, wird es mit Wasser gefüllt. Das nach einiger Zeit entleerte Wasser ist gelb.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien