Unter Mutationen (lat. mutare „ändern, verwandeln“) versteht man spontan in der Natur auftretende Änderungen der Erbinformation im Genom der Zellkerne von pflanzlichen und tierischen Lebewesen, die eine bedeutende Rolle in der Evolution spielen. Diese ereignen sich meistens punktuell (Punktmutationen), können aber auch größere DNA-Abschnitte umfassen (Deletion, Insertion, Chromosomenbrüche). Erfolgen die Mutationen in der Keimbahn, werden diese an die nächste Generation weitergegeben. Wird der Organismus nicht geklont (bei Pflanzen wie der Weinrebe durch vegetative Vermehrung) bzw. nicht durch Fortpflanzung (Auswachsen eines Traubenkerns) weitergegeben, verschwinden die mit zunehmendem Alter in den Zellkernen angehäuften Mutationen mit dem natürlichen Tod des Organismus. Nur ein geringer Prozentsatz der spontan auftretenden Mutationen bewirkt positive Effekte, viele Mutationen bleiben stumm oder drücken sich nur minimal bzw. graduell aus. Mutationen werden seit Ende des 20. Jahrhunderts mittels Genmanipulation auch künstlich herbeigeführt.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien