Bezeichnung für die flache und bauchige Flaschenform (in brauner oder grüner Farbe) im deutschen Anbaugebiet Franken. Sie wird hier schon seit zumindest 250 Jahren verwendet, als „Geburtshaus“ gilt das Bürgerspital in Würzburg. Damit soll dem fränkischen Wein eine unverwechselbare Identität verliehen und vor Fälschungen geschützt werden. Nach einem Würzburger Dokument aus dem Jahre 1728 soll es der „Steuerung allenfallsiger Handelsmißbräuche“ dienen. Der Name leitet sich entweder von „bauchige Buddel“ oder vom „Booksbüdel“ (ein früher verwendeter Beutel für das Gebetsbuch) ab. Nach einer schönen Anekdokte sollen sich einige Weinbau betreibende Benediktinerinnen Flaschen besorgt haben, die genau in ihre Gebetsbuch-Taschen passten. So konnten sie sich, zum „Gebet zurückgezogen“, unverdächtigt mit dem göttlichen Getränk stärken.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach