Bezeichnung für die flache und bauchige Flaschenform (in brauner oder grüner Farbe) im deutschen Anbaugebiet Franken. Sie wird hier schon seit zumindest 250 Jahren verwendet. Sie wurde zunächst für den Würzburger Stein und später auch für andere Frankenweine verwendet. 1728 beschloss der Stadtrat von Würzburg, dass die besten Weine des städtischen Bürgerspitals in Bocksbeutel gefüllt werden sollten. Damit sollte dem fränkischen Wein eine unverwechselbare Identität verliehen und vor „Handelsmißbräuchen“ (Fälschungen) geschützt werden.
Die Form leitet sich vermutlich aus praktischen Gründen von den beim Militär gebräuchlichen Feldflaschen ab. Diese sind im Gepäck oder am Körper leichter zu transportieren un können in unebenem Gelände nicht wegrollen. Der Name leitet sich entweder von „bauchige Buddel“ oder vom „Booksbüdel“ (ein früher verwendeter Beutel für das Gebetsbuch) ab. Nach einer Anekdokte sollen sich einige Benediktinerinnen Flaschen besorgt haben, die genau in ihre Gebetsbuch-Taschen passten. So konnten sie sich, zum „Gebet zurückgezogen“, unverdächtig mit dem göttlichen Getränk stärken.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien