Unter dem Begriff versteht man ein Gemeinschaftsunternehmen bzw. eine Kooperation zwischen zumindest zwei Unternehmen („gemeinsames Wagnis“). Zumeist kommt es dabei zur Gründung einer neuen, rechtlich selbstständigen Geschäftseinheit, an der die Gründungsgesellschaften (zwei oder mehrere) mit ihrem Kapital beteiligt sind. Jeder der Partner bringt spezielles Know-How und Ressourcen ein, die zusammen einen Synergieeffekt ergeben. Damit können Risiken und Kosten auf die beteiligten Unternehmen aufgeteilt werden. Im Weinbau ist das im Zusammenhang mit der Globalisierung zunehmend eine Form der Zusammenarbeit von zumeist größeren Firmen bzw. Weingütern.
Eines der frühesten Beispiele in der Weinszene ist das 1979 von den Weinlegenden Baron Philippe de Rothschild (1902-1988) und Robert Mondavi (1913-2008) gestartete Joint Venture Opus One, bei dem in Kalifornien ein Top-Rotwein im Bordeaux-Stil produziert wird. Ab den 1990er-Jahren sind viele Joint Ventures vor allem in neuen Weinbaugebieten entstanden, die meisten davon in Südamerika (Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko) und Asien (China, Indien). Beispiele sind Almaviva in Chile (Château Mouton-Rothschild und Concha y Toro), Bodegas Caro in Argentinien (Catena Zapata und Domaines Barons de Rothschild) und Dynasty in China (Rémy Cointreau und chinesische Investoren).
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena