Einzellage (auch Im Röttgen) in der Gemeinde Winningen (Bereich Burg Cochem) im deutschen Anbaugebiet Mosel. Der Name leitet sich vom mundartlichen „Rödchen“ (eine „kleine Rodung“) ab. Die Lage ist relativ jung. In Koblenz liegende preußische Soldaten hatten auf Bitten des Winninger Bürgermeisters einen großen Felsen in einen Weinberg verwandelt. In eine der vielen Trockenmauern des „Röttgen“ eingelassene weiße Kiesel nennen das Entstehungsjahr-Jahr 1822. Der bekannte Weingutsbesitzer Johann Philipp Bronner (1792-1864) beschrieb die Lage rund zehn Jahre nach der Fertigstellung voller Bewunderung und Begeisterung wie folgt: Durch Pulver gesprengt, und durch viele helfende Hände so bearbeitet, dass das ganze nun eine vortreffliche Weinlage bildet, die durch Kunst und Menschenhände der Natur gleichsam abgetrotzt wurde. Dem vorüberfahrenden Wanderer scheint es unbegreiflich, wie diese einzelnen Parthien zwischen Felsen zerstreuet und oft gar nicht zusammenhängend, nur bebauet, oder mit Dünger und dergleichen versehen werden können, da sie gar nicht miteinander in Verbindung zu stehen scheinen, allein die Kunst hat alle Hindernisse der Natur besiegt.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach