Die „Forschungsanstalt Geisenheim“ in der Stadt Geisenheim im Rheingau im Land Hessen wurde im Jahre 1872 vom deutschen Bankier Freiherr Eduard von Lade (1817-1904) als „Königlich Preußische Lehranstalt für Obst- und Weinbau“ gegründet. Der Sohn eines Weinhändlers hatte mit Export-, Bank- und Waffengeschäften ein beträchtliches Vermögen erworben und setzte sich im Jahre 1861 in Geisenheim zur Ruhe. Er ließ dort einen luxuriösen Landsitz im klassizistischen Stil namens „Monrepos“ (frz. „mein Ruhesitz“) samt ausgedehnten Parkanlagen in der Nähe des Rheinufers errichten und widmete sich fortan privaten Interessen, zu deren wichtigsten der Obstbau und die Züchtung neuer Obstsorten gehörten. Dem preußischen König Wilhelm I. (1797-1888) und dem Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) hatte er mehrmals Kisten mit Äpfeln und Birnen samt dem Ansuchen gesendet, in Geisenheim eine „Pomologische Hochschule“ (Pomologie = grch. Lehre des Obstbaus) gründen zu dürfen, was ihm schließlich auch per Dekret gestattet wurde.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden