Der deutsche Reichskanzler Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898) war ein ausgeprägter Weinliebhaber. Zu seinen absoluten Lieblingsweinen zählte ein Riesling des Weingutes Reichsrat von Buhl aus der berühmten Einzellage Ungeheuer (Gemeinde Forst) im deutschen Anbaugebiet Pfalz. Durch seinen oft zitierten Ausspruch „Dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer“ hat er dazu maßgeblich beigetragen, dass diese Lage weltberühmt wurde. Im Jahre 1883 bekam Otto von Bismarck anlässlich seines 68. Geburtsgages eine Flasche des legendären auch von Johann W. von Goethe (1749-1832) erwähnten 1811er bzw. des auch als Kometenwein bezeichneten Jahrgangs vom Weingut Bassermann-Jordan geschenkt. Zu diesem Zeitpunkt war dieser in hervorragendem Zustand befindliche Wein 72 Jahre alt. In Österreich und Deutschland wurden einige Wein-, Sekt- und Biermarken nach ihm benannt. Nach der Schlacht von Königsgrätz im Jahre 1866 lernte er bei den Friedens-Verhandlungen in Nikolsburg in Mähren (gehört heute zu Tschechien) Weine aus der burgenländischen Gemeinde Pöttelsdorf (Österreich) kennen und schätzen und wurde für den Rest seines Lebens regelmäßig mit Pöttelsdorfer Weinen beliefert. Eine dortige Winzergenossenschaft hieß ihm zu Ehren einige Zeit „Domäne Bismarck“.
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg