Im Jahre 1993 wurden aus dem ehemaligen Gesamtstaat Tschechoslowakei die eigenständigen Staaten Slowakei und Tschechien gebildet. Der Weinbau hat eine gemeinsame Geschichte, die bis zu den Kelten zurückgeht. Im 3. Jahrhundert n. Chr. drangen unter Kaiser Marcus Aurelius Probus (232-282) römische Legionäre bis Südmähren vor und legten im heutigen Gebiet Znojemská (Znaimer Land) Weingärten an. Eine erste Hochblüte erreichte der Weinbau im 9. Jahrhundert zur Zeit des Großmährischen Reiches. Wie in vielen anderen Länden auch übten besonders die Klöster einen positiven Einfluss aus, denn sie benötigten Messwein. Dabei tat sich besonders das 1190 gegründete Prämonstratenser-Kloster Louka bei Znojmo hervor. Dieser Orden war stark von den Idealen der Zisterzienser beeinflusst und betrieb so wie dieser professionellen Weinbau. Während des Mittelalters gab es um viele Städte und Klöster blühende Weinberge. Durch den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) gab es einen großen Niedergang. Der Mehltau und die 1890 in Satov erstmals auftretende Reblaus besorgten den Rest.
Im 20. Jahrhundert erfolgte ein Wiederaufbau mit neu gepflanzten, internationalen Rebsorten. Die Weinberge in Tschechien zählen zu den nördlichen Anbaugebieten Europas. Im Jahre 2012 wurden von 17.000 Hektar Rebfläche 470.000 Hektoliter Wein produziert. Es gibt 384 Weinbau-Gemeinden mit rund 19.000 Weinbauern mit oft kleinsten Flächen mit weniger als ein Hektar. Tschechien ist in die zwei historische Landschaften Čechy (Böhmen) und Morava (Mähren) gegliedert, die auch den zwei Weinbaubereichen (mit insgesamt sechs Subbereichen) den Namen gaben. Es herrscht ein kontinentales Klima mit warmer und trockener Vegetationszeit und trockenem, kühlem Herbst vor. Zwei Drittel der Produktion sind Weißweine und ein Drittel sind Rotweine. Der Rebsortenspiegel 2010:
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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi