Bezeichnung für das getrocknete, pulverförmige Sekret aus der Drüse zwischen Nabel und Penis des männlichen Moschustieres (Moschus-Hirsch). Sie leitet sich mglw. vom altindischen Begriff „muskah“ (Hoden) ab. Der Stoff hat strukturelle Ähnlichkeiten zu Pheromonen (Sexualduftstoffen), deshalb sagt man ihm auch eine aphrodisierende Wirkung nach. Hauptverantwortlich für das leicht süßliche, animalische Aroma ist der ölige Stoff Muscon mit einem Anteil bis zu 2%. Der Begriff „Moschus“ wird aber auch für Drüsensekrete anderer Tiere (Moschusochse, Moschusbock, Bisamratte, Moschusente) und Pflanzensäfte (von Moschus-Gauklerblume, Moschus-Malve) mit ähnlichem Geruch verwendet, wobei es sich aber um „falschen Moschus“ handelt. Moschus wird heute zumeist synthetisch hergestellt und in der Parfüm- und Kosmetikindustrie verwendet.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena