Der Begriff Zehnt (Cent, Zent, Zehnt, Zehnter) ist vom Lateinischen „decenia“ abgeleitet und bezeichnet eine etwa zehnprozentige Steuer (ein Zehntel) in Form von Geld oder oft auch Naturalien (Erntemengen). Die Abgabe musste gegenüber religiösen (vor allem römisch-katholischen Kirche bzw. deren Klöstern) oder weltlichen (Grundherren und Herrschern) Institutionen geleistet werden. Ein Zehent wird bereits in der Bibel im 5. Buch Moses (Deuteronomium) als Ertrag von Korn, Öl und Wein, sowie von der Erstgeburt der Rinder und Schafe erwähnt. Zehentleistungen waren bis zum Spätmittelalter gegen Ende des 15. Jahrhunderts üblich. Der Zehnthof (Zehenthof) war in der Rechtsgeschichte des Mittelalters der Hof, dem oft auf zeitlich befristete Pacht das Recht übertragen wurde und an den der fällige Zehnt (Zehent) in der vereinbarten Leistung bzw. Form an die Grundherrschaft abzuliefern war.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach