Der Wein spielt in einigen Religionen und vor allem im Christentum eine sehr wichtige Rolle. Die mystische Verbundenheit von Wein zu Gott findet im Rahmen der Eucharistie (Danksagung) bei der Umwandlung von Brot und Wein in Christi Leib und Blut ihren zentralen Ausdruck. Dies geht auf das im Neuen Testament geschilderte Abendmahl zurück. Dabei sprach Jesus den Lobpreis, brach das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird (Mk 14,17-25).
Auf insgesamt 979 Stellen in der Bibel wird direkt oder indirekt auf Wein und Weinbau Bezug genommen. Weinberg kommt über 90 mal, Weinrebe (Rebe) über 60 mal und Weinpresse 15 mal vor. Obwohl Bier damals ein ebenfalls weit verbreitetes Getränk war, hatte es nicht denselben hohem Stellenwert. Der Reformator Martin Luther (1483-1546) stufte den Unterschied wie folgt ein: Bier ist Menschenwerk, Wein aber ist von Gott. Bibelforscher fanden acht hebräische Wörter, die in den verschiedenen Sprachen mit „Wein“ übersetzt wurden. Nicht bei allen handelt es sich um richtigen Wein, sondern teilweise um Sirup, bierähnliche oder sonstige alkoholhaltige Getränke aus Baum- und Feld-Früchten:
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“