Bezeichnung (von altgriechisch ánthrōpos „Mensch“ und sophίa „Weisheit“) für eine von Rudolf Steiner (1861–1925) begründete, spirituelle und esoterische Weltanschauung sowie der zugehörige Ausbildungs- und Erkenntnisweg. Eine Hauptquelle der anthroposophischen Lehre bildet die okkulte „Geheimwissenschaft“, die Rudolf Steiner nach eigenen Aussagen aus Erforschungen einer für ihn bestehenden geistigen Welt, mit Hilfe von „Hellseherorganen“, erlangt habe. Diese spirituelle Weltanschauung verbindet verschiedene Elemente des deutschen Idealismus (Immanuel Kant), der Weltanschauung Goethes, der Gnosis (spezielles religiöses Wissen), fernöstlicher Lehren, sowie naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der Zeit. Der Begriff Anthroposophie umfasst die Bereiche Architektur (siehe Goetheanum), Pädagogik/Heilpädagogik (Waldorfschule), Medizin, Landwirtschaft (biologisch-dynamische Landwirtschaft), Eurythmie (Sprache und Musik), Religion und Finanzwesen.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena