Die Geschichte dieses berühmten französischen Weines in der südlichen Rhône ist eng mit der römisch-katholischen Kirche verbunden. Von 1309 bis 1377 war die Stadt Avignon Sitz von sieben Päpsten und von 1378 bis 1408 zweier Gegenpäpste. Klemens V. (1264-1314) wurde hier 1309 als erster Papst im Exil eingesetzt. Einer davon war der in Cahors geborene Papst Johannes XXII. (1244-1334), der sich als Sommerresidenz das Schloss Châteauneuf wählte. Er ließ das Schloss zur Sommerresidenz ausbauen und gab dem Weinbau wichtige Impulse. Er ließ Winzer aus Cahors kommen, die hier den Weinbau begründeten und einen Rotwein namens „Vin d’Avignon“ produzierten.
Dieser war der Vorgänger des Châteauneuf-du-Pape, diese Bezeichnung wurde aber erst im 19. Jahrhundert gebräuchlich. Die Gemeinde Châteauneuf-du-Pape hieß bis 1893 Châteauneuf Calcernier. An diese Vergangenheit erinnert das Wahrzeichen der Stadt Avignon mit zwei gekreuzten Schlüssel (des heiligen Petrus) und der Tiara des Papstes. Ein großer Liebhaber des Châteauneuf-du-Pape-Weins war Staatspräsident Charles de Gaulle (1890-1970).
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“