Ab Mitte des 12. Jahrhunderts war Bordeaux 300 Jahre lang unter englischer Herrschaft, die erst mit Ende des Hundertjährigen Krieges im Jahre 1453 beendet wurde. In dieser Zeit wurde von Bordeaux aus massenhaft Wein nach England exportiert. Der englische Markt war besonders empfänglich für helle, roséfarbene Weine. Bei diesen erfolgte eine kurze Maischegärung, dann wurde der Wein abgezogen und weiterverarbeitet. Die hellrote Farbe der Weine ergab sich auch deshalb, weil in den Weinbergen häufig rote und weiße Sorten gemischt standen, die gemeinsam geerntet und verarbeitet wurden (Gemischter Satz). Der Begriff „Clairet“ und die anglisierte Form „Claret“ wurden schließlich zum Synonym für Bordeauxwein schlechthin.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)