Die chemische Verbindung (genaue Bezeichnung 2,4,6-Tribromanisol = TBA) entsteht ähnlich wie das bekannte Trichloranisol (TCA) durch mikrobiellen Abbau des Tribromphenols. Das Tribromphenol wird zur Holzimprägnierung und als feuerhemmender Zusatz bei der Herstellung von Kartonagen, Farbstoffen und Kunststoffen eingesetzt. Da diese Materialien auch häufig in der Lebensmittelindustrie und im Weinbau eingesetzt werden, kann der Stoff mit Kellereimaschinen oder Flaschenverschlüssen in Kontakt kommen und so in den Wein gelangen. Tribromanisol verursacht einen modrig-staubigen, dem klassischen durch TCA verursachten Weinfehler Korkschmecker sehr ähnlichen Geruch und Geschmack. Die Wahrnehmungs-Schwelle in Weinen beträgt etwa 3 bis 4 ng/l (ng = Millardstel Gramm), also eher bei noch geringeren Mengen als beim TCA.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)