Bezeichnung (auch Pfropfung, Kopulation, varaltet Pelzen) für die künstliche, vegetative Vermehrung von verholzenden Pflanzen. Am häufigsten ist dies bei Rosen- und Obstsorten üblich. Im Prinzip handelt es sich um eine Transplantation eines Pflanzenteiles (Edelreis) auf den Wurzelteil einer anderen Pflanze (Unterlage). Man kann den Vorgang auch als Klonen bezeichnen, weil dabei aus den Ursprungspflanzen genetisch vollkommen identische neue Pflanzen entstehen. Diese Technik war schon in der Antike vor allem bei Obst- und Olivensorten bekannt und wird von Cato dem Älteren (234-149 v. Chr.) auch bei Reben erwähnt. Das Hauptziel ist dabei die Bewahrung von speziellen Eigenschaften vor allem von früchtetragenden Ursprungssorten aber auch Zierpflanzen, wenn deren Erhaltung durch schlechtes oder krankheitsanfälliges Wurzelsystem, nicht zufriedenstellende Wuchsstärke (zu stark, zu schwach) oder Nichtverträglichkeit mit dem Boden (z. B. Kalk) gefährdet ist.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden