Die weiße Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Bianchetta, Bianchetta d’Alba, Bianchetta di Alba, Bianchetto, Bianchetto Albese, Bianchetto d’Alba, Bianchetto di Verzuolo und Nebbiolo Bianco (es gibt aber keine genetische Beziehung zur roten Sorte Nebbiolo). Der Name bedeutet „kleine Schwierige“ und bezeichnet im piemonteschischen Dialekt eine Person mit mürrischem, unzuverlässigem und jähzornigem Charakter (dies hat jedoch keinen Zusammenhang mit den Eigenschaften von Arneis). Die Sorte wurde möglicherweise bereits im Jahre 1432 unter den Namen Ranaysii in der Provinz Torino im Piemont erwähnt. Unter dem Namen Arneis erfolgte dies aber erst im Jahre 1877 durch den Ampelographen Giuseppe di Rovasenda (1824-1913). Früher wurden aus ihr vor allem süße Passito gekeltert oder sie diente als mildernder Verschnitt dunkler Nebbiolo-Rotweine, was auch das Synonym Nebbiolo Bianco erklärt. Die mittel reifende, ertragsarme Rebe ist widerstandsfähig gegen Falscher, jedoch anfällig für Echter Mehltau. Sie erbringt exotisch duftende, körperreiche Weißweine mit Aromen nach weißen Blüten, Apfel, Birne und Haselnuss. Sie wird sie auch als „Barolo Bianco“ bezeichnet.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien