Italienische Bezeichnung für einen Süßwein bzw. Dessertwein aus rosinierten, das heißt zumeist luft- oder auch sonnengetrockneten Trauben. Der Name ist von „appassito“ (dt. welk, appassire = verwelken, Appassimento = Verwelkung, Trocknung) abgeleitet. Die Praktik hat in Italien uralte Tradition, denn bereits in der Antike wurde dies beim Rosinenwein Passum praktiziert. Vom Trockenvorgang der Trauben her gesehen entspricht Passito dem Strohwein.
Es gibt verschiedene Verfahren für das Trocknen der Trauben. Entweder werden die Weintrauben sehr lange am Stock belassen oder erst nach der Weinlese getrocknet. In zweiterem Fall werden die Trauben an Gestellen aufgehängt oder auf Holzlatten, Stroh- oder Schilfrohrmatten flach und locker ausgebreitet. Der Hauptzweck ist der Wasserentzug und dadurch Konzentration des Zucker- und Extrakt-Gehaltes. Der potentielle Alkoholgehalt erhöht sich dabei zumindest um ein Drittel.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien