Der Bereich Graves in der Region Bordeaux ist ein uraltes Weinbaugebiet. Schon im 1. Jahrhundert legten hier die Römer Weingärten an und der römische Autor Columella (1. Jhdt. n. Chr.) schrieb begeistert über die alterungsfähigen Weine. Um das Jahr 1300 gründete der Erzbischof von Bordeaux (der spätere Papst Clemens V.) ein Weingut, das unter dem Namen Château Pape-Clément noch heute besteht. Der Ruhm des Bordeaux wurde durch die Weine aus Graves mitbegründet. Die Rebfläche betrug Ende des 19. Jahrhunderts noch etwa 10.000 Hektar, aber in den letzten hundert Jahren gingen viele Weingärten durch das Wachstum der Stadt Bordeaux verloren. Doch auch heute noch umfasst Graves das Stadtgebiet (die Châteaux Haut-Brion, La Mission und Les Carmes liegen in einer Vorstadt). Die Weinberge ziehen sich von Bordeaux 50 Kilometer nach Süden und umfassen rund 4.650 und davon die regionale Appellation Graves rund 3.000 Hektar. Als Enklaven sind im Süden die drei Appellationen Barsac, Cérons und Sauternes eingebettet. Das nördlich gelegene früher als Haut-Graves bezeichnete Gebiet, in dem sich alle besseren Châteaux befinden, wurde 1987 zur Appellation Pessac-Léognan.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien