Ein Trinkgefäß im antiken Griechenland, das in der griechischen Mythologie auch als Trinkgefäß der Götter belegt ist. An das becherförmige Gefäß waren vertikal zwei gegenüberliegende, weit ausgeschweifte und hochgezogene Henkeln angebracht, an denen man es beim Trinken beidhändig hielt. Der Kantharos diente auch als Votivgabe (Votiv von lat. Votum = Gelübde), die man gemäß einem Gelübde (ex voto) an heiliger Stätte als Zeichen des Dankes für die Rettung aus einer Notlage opferte. Ebenso wurde er auch oft als religiöser Kultgegenstand verwendet. Mit dem Thyrsosstab war der Kantharos ein Attribut des Weingottes Dionysos, mit dem dieser oft dargestellt wurde. Das Tondo (Rundbild) auf einer attischen Trinkschale stammt aus der Zeit 480/470 v. Chr. Die Göttin Athene füllt aus einer Oinochoe (Weinkanne) Wein in den Kantharos des Helden Herakles.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach