Um das Jahr 1000 n. Chr. betraten schon fünf Jahrhunderte vor Christoph Columbus (1451-1506) die Grænländingar (Grönländer) unter dem Kommando des sländischen Seefahrers Leif Eriksson (970-1020) als vermutlich erste Europäer amerikanisches Festland und nannten es „Vinland“. Über die genaue geographische Lage Vinlands gibt es mehrere Versionen. Teilweise wird Nova Scotia und New Brunswick vermutet, teilweise Neuengland in der Nähe des heutigen Boston im US-Bundesstaat Massachusetts, aber auch die Insel Manhattan an der Stelle von New York. Nach traditioneller Deutung leitet sich „Vinland“ von „Weinreben“ ab, was aber in jüngster Zeit bezweifelt wird. Vin hat nämlich im Altnordischen zwei Bedeutungen: Mit einem Akzent auf dem „i“ (also í) bedeutet es „Wein“, ohne Akzent „Weide“ oder „Farm“. Die grönländischen Siedler könnten von den grünen Weiden beeindruckt gewesen sein, folglich könnte es auch „Weideland“ bedeuten. Sollte es aber tatsächlich „Weinland“ bedeuten, dann könnte sich das von den den Wäldern massenhaft vorhandenen Wildreben mit von den Bäumen hängenden Trauben ableiten. Genau so gut könnten aber damit wilde Beeren gemeint sein. Nach der Grönland-Saga haben sich Leif Eriksson und seine Mannen an einem Ort in Vinland häuslich niedergelassen, den sie Leifsbuðir tauften.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)