Katzen haben sich wegen der dort vorkommenden Mäuse auch schon immer gerne in Kellergewölben bzw. Weinkellern aufgehalten. Nach einer oft erzählten (aber nicht faktengestützten) Geschichte sitzt in einem Keller die Hauskatze immer auf dem besten Weinfass und schleckt beim Spundloch die Tropfen weg, die beim Entnehmen des Weines dort verschüttet werden. Eine Katzenfigur setzte man deshalb früher gerne auf das beste Fass, um das Personal bzw. das Gesinde davor abzuhalten, davon für sich etwas abzuzapfen. Es gibt auch eine schwäbische Redewendung, die besagt: „Gib mir vom selbigen Wein, wo die Katz drauf sitzt“ (also vom Besten). Katze oder Kater kommt auch recht oft in Einzellagen- bzw. Rieden- oder Weinbergs-Namen vor. Die Bedeutung ist nicht ganz klar, es gibt zumindest zwei Varianten. Die eine ist, dass Katze und Wein die Gemeinsamkeit haben, dass sie mal „samtig und schmeichelnd“, das andere mal „kratzig bis rau“ sind. Die andere ist, dass es sich dabei um geschützte, warme Lagen handelt und dass auch Katzen gerne ein warmes Plätzchen haben.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien