Bezeichnung für Organismen, die durch eine vom Menschen erfolgte Züchtung gewonnen wurden. Im Weinbau versteht man darunter neue Rebsorten, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts und verstärkt im 20. Jahrhundert gezielt durch die manuelle Kreuzung zweier ausgewählter Elternrebsorten und durch kontrollierte Kernaussaat der sexuell befruchteten Samen erzeugt und nach mehrjähriger Prüfung der Sämlinge selektiert, benannt und in den Markt eingeführt wurden. Vermutlich wurde aber damit schon in der Antike experimentiert, darüber gibt es aber keine schriftlichen Nachweise.
Über die Entstehung der traditionellen alten Sorten, die zum Großteil durch spontane (natürliche) aber auch durch vom Menschen herbeigeführte manuelle Kreuzungen entstanden sind, ist relativ wenig bekannt. Aufzeichnungen darüber sind ungenau, oft widersprüchlich und Abstammungen können nur über DNA-Analysen festgestellt werden. Bei Neuzüchtungen hingegen werden Züchter, Zuchtjahr, Eltern und geprüfte Eigenschaften genau dokumentiert.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden