Bezeichnung für die Urbarmachung von noch nicht landwirtschaftlich genutztem Boden, meist Umwandlung von Waldgebieten in Ackerland. Das unvollkommene Roden, bei dem die Baumstrümpfe bzw. das Wurzelwerk nicht entfernt werden, nennt man hingegen Schwenden. Die vor allem in Österreich gebräuchliche Bezeichnung Riede (Lage) leitet sich von Roden ab. Die neu gewonnene Ackerfläche bezeichnet man als Rodung.
Im Weinbau versteht man darunter das Ausreißen von Rebstöcken aus verschiedenen Gründen. Traditionell ist dies das Entfernen von (zu) alten Rebstöcken, die zu geringen Ertrag bringen. Weitere Ursachen sind ein Wechsel der Rebsorte oder wenn durch Rebstock-Krankheiten oder Schädlinge ein Weingarten in großem Ausmaß befallen bzw. zerstört wurde. Das linke Bild zeigt das Roden von Kirschbäumen, das rechte Bild eine Brandrodung (Gemälde von Eero Järnefelt). Nach dem Roden ist eine entsprechend lange Brache, das heißt ein befristestes Aussetzen der Nutzung erforderlich. Die Lockerung des Bodens vor der Neuanlage eines Weingartens nennt man Rigolen.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien