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Sprossmutation

Bezeichnung (auch Knospenmutation) für eine somatische (körperliche) Mutation. Es handelt sich zumeist um eine „sichtbare“ Veränderung wie z. B. Beerenfarbe auf einem einzelnen Trieb gegenüber der Ausgangsrebe. Siehe unter Mutation.

Unter Mutationen (lat. mutare „ändern, verwandeln“) versteht man spontan in der Natur auftretende Änderungen der Erbinformation im Genom der Zellkerne von pflanzlichen und tierischen Lebewesen, die eine bedeutende Rolle in der Evolution spielen. Diese ereignen sich meistens punktuell (Punktmutationen), können aber auch größere DNA-Abschnitte umfassen (Deletion, Insertion, Chromosomenbrüche). Erfolgen die Mutationen in der Keimbahn, werden diese an die nächste Generation weitergegeben. Wird der Organismus nicht geklont (bei Pflanzen wie der Weinrebe durch vegetative Vermehrung) bzw. nicht durch Fortpflanzung (Auswachsen eines Traubenkerns) weitergegeben, verschwinden die mit zunehmendem Alter in den Zellkernen angehäuften Mutationen mit dem natürlichen Tod des Organismus. Nur ein geringer Prozentsatz der spontan auftretenden Mutationen bewirkt positive Effekte, viele Mutationen bleiben stumm oder drücken sich nur minimal bzw. graduell aus. Mutationen werden seit Ende des 20. Jahrhunderts mittels Genmanipulation auch künstlich herbeigeführt.

negative Auswirkungen

Viele der über die Jahre akkumulierten Mutationen können sich zusammengenommen irgendwann auch erst viel später nachteilig (negativ) auf den Organismus auswirken. Dies kann sich in Funktionsstörungen von Organen oder in vielfältigen Rebstock-Krankheiten wie zum Beispiel Mauke (Krebs) äußern und im Extremfall bis hin zur Lebensunfähigkeit führen. Da Mutationen in den Zellkernen der Gewebe auftreten, sind diese zunächst nur punktuellen Veränderungen im Erbmaterial der Zellen am lebenden Organismus meist noch nicht auffällig oder nicht gravierend ausgeprägt. Jedes Chromosom mutiert unabhängig, durch den doppelten homologen Chromosomensatz in diploiden Organismen wie zum Beispiel der Weinrebe liegt jede Erbinformation doppelt vor, so dass ein mutationsbedingter Funktionsausfall auf nur einem Chromosom durch die Gene des anderen homologen (übereinstimmenden) Chromosoms ausgeglichen werden kann. Zudem gibt es auch zelluläre Reparatur-Mechanismen, die gewisse Mutationen wieder unschädlich machen oder negative Folgen kompensieren können.

häufige Veränderungen

Häufig auftretende Mutationen am Rebstock betreffen die Veränderungen der...

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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