Bezeichnung für eine spezifische Untergruppe pflanzlicher Polyphenole, die in den Weintrauben und im Wein eine wichtige Rolle hinsichtlich Struktur, Geschmack und Reifepotential spielen. Der Begriff „Tannin“ stammt vom französischen „tanin“ (Gerbstoff) und wurde im 18. Jahrhundert geprägt; er leitet sich ursprünglich vom gallischen Wort für Eiche ab, da Eichenrinde als klassische Quelle für Stoffe diente, die für das Gerben von Leder verwendet wurden.

Der Begriff Tannine überschneidet sich weitgehend mit dem der Gerbstoffe und besitzt im Weinbau insbesondere im deutschen Sprachraum eine eher positive, qualitätsbezogene Konnotation, während Gerbstoffe eher technisch oder sogar negativ (unangenehm) verstanden wird. Die Begriffe Phenole, Gerbstoffe und Tannine werden häufig gegenseitig als Synonyme verwendet, obwohl sie chemisch nicht völlig deckungsgleich sind.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien