Der römische Kaiser Titus Flavius Domitianus (51-96) ließ die ersten Limes-Wälle zwischen Rhein und Donau als Grenzschutz erbauen. In seiner Regierungszeit wurden die germanischen Teile des Reiches zu selbständigen Provinzen. Im Jahre 79 wurde die Stadt Pompeji durch den Vesuv-Ausbruch komplett zerstört und damit die wichtigste Weinquelle für die Römer versiegt. Daraufhin wurden rund um Rom viele neue Weingärten angelegt und dafür Kornfelder gerodet. In seinem berühmten Edikt verbot wahrscheinlich deshalb Domitian im Jahre 92 das Auspflanzen von neuen Rebstöcken in Italien und befahl, zumindest die Hälfte aller Rebflächen in den Provinzen zu vernichten. In einem zweiten Edikt wurde untersagt, kleine Weingärten in den Städten anzulegen. Er wollte damit vor allem das Ernährungs-Problem der großen Städte lösen und die Kornproduktion sichern. Als zweite These gilt, dass er damit den großen Weingütern Vorteile verschaffen wollte. Das Verbot konnte jedoch nicht in vollem Umfang durchgeführt bzw. aufrechterhalten werden. Es war also bis zur Aufhebung durch Kaiser Probus (232-282) im Jahre 280 nicht vollständig in Kraft. Siehe auch unter Antike Weine und Antike Rebsorten.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“