Französische Bezeichnung für ein Weingut. Es muss sich aber nicht unbedingt um ein „Schloss“ bzw. nicht einmal um ein „schlossähnliches Gebäude“ handeln. Die Verwendung ist also nicht daran gebunden, ob auch ein Schloss vorhanden ist, nicht so selten gibt es gar keines. Einzelne, vor allem historische Weingüter haben aber tatsächlich prächtige Gebäude, die diesen Namen wahrlich verdienen. Zu den attraktivsten zählen Château Beychevelle (Saint-Julien), Château Chasse-Spleen (Moulis), Château d’Issan (Margaux), Château Margaux (Margaux) und Château Pichon-Longueville Baron (Pauillac). Eher einer Burg ähnlich sind Château Rauzan-Ségla (Margaux) und Château d’Yquem (Sauternes). Es gibt in Frankreich über 4.000 Châteaux, der Begriff ist aber vor allem im Bordeaux gebräuchlich. Nach einer anderen Version leitet sich „Château“ nicht vom frz. Wort für „Schloss“, sondern von „Chai“ (Chaisteau) für „Fasskeller“ ab. Die korrekte Bezeichnung wäre somit „Chaisteau“.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)