Das heute weltweit angewendete Verfahren bei der Herstellung von Barrique-Fässern wurde angeblich zufällig in Frankreich „erfunden“. Weinproduzenten in Meeresnähe verwendeten (auch) Heringsfässer von Fischern und versuchten den unerwünschten Fisch-Geruch im Holz durch Bürsten oder Aushobeln zu beseitigen. Als dies zu keinem befriedigenden Ergebnis führte, wurden die Fässer innen ausgebrannt. Heute versteht man darunter die Anröstung bzw. den Fasseinbrand der inneren Fasswandung bei Barrique-Fässern. In der Regel werden die zwei Fassböden zumeist nicht getoastet, da dies sehr aufwändig ist. Dies ist jedoch auch abhängig des Barrique-Herstellers bzw. vom Wunsch des Kunden (Winzers).
Die Anröstung erfolgt zum Beispiel über offenem Eichenholzfeuer, mittels Gasbrenner oder seit neuestem auch mit Infrarothitze. Dabei wird eine Hitze von 200 bis 250 °Celsius erreicht. Die Zeitdauer und die Intensität des Feuers bestimmten den Toastinggrad: 10 bis 15 Minuten für Weine, 15 bis 20 Minuten für Spirituosen (Cognac, Rum, Whisky etc.). Ein ganz starkes Toasting...
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena