Lokale Bezeichnung besonders in der österreichischen Weinbauregion Steiermark und auch in Slowenien (hier Klopótec) gebräuchliche Lärmvorrichtung, die im Weingarten als Vogelscheuche aufgestellt wird (im Bild rechts; im Bild links eine konventionelle Vogelscheuche). Hier ist der Klapotetz auch das Weinbau-Wahrzeichen. Der Klapotetz wurde schon 1797 in einer Handschrift erwähnt. Aus dem Jahr 1832 gibt es eine bildliche Darstellung eines Schlosses bei Celje mit einem Klapotetz. Auch der sich mit Weinbau beschäftigende Erzherzog Johann (1782-1859) besaß auf seinem Weingut in Pickern einen Klapotetz.
Das zumeist aus Kirschen- oder Zwetschken-Holz hergestellte Rad besteht aus Klöppeln, die durch den Wind ein klapperndes (slaw. klaptati = klappern) Geräusch sowie Ultraschalltöne erzeugen und damit die Schadvögel vertreiben. In Österreich besitzt das Windrad zumeist acht, in Slowenien nur sechs Flügel. Der größte Klapotetz der Welt steht seit 2010 in Schloßberg (Leutschach) in der Steiermark. Er hat ein 9 m tiefes Betonfundament, ist 19 m hoch und wiegt 25 Tonnen. Traditionell werden diese Geräte am Jakobitag (25. Juli) in Betrieb genommen und zu Martini (11. November) wieder stillgelegt. Das Gerät wird im Rahmen des Biologischen Pflanzenschutzes verwendet. Siehe auch unter Bauernregeln und Brauchtum im Weinbau.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach