Lateinische Bezeichnung (sinngemäß „an den Pfahl gebunden“) für eine antike Erziehungsform der Reben; siehe unter Einzelpfahlerziehung.
Eine der ältesten Erziehungssysteme im Weinbau (auch Eintelstockerziehung, Pfahlkultur oder Stockkultur), die bereits in der Antike von den Römern verwendet und damals als „Phalange“ (an den Pfahl gebunden) bezeichnet wurde. In Österreich war sie bis in die 1950er-Jahre die verbreitetste Erziehungsmethode im Weinbau. Dabei wird jeder einzelne Rebstock mit einem einzelnen Pfahl (Stecken) gestützt. Es war eine sehr hohe Bepflanzungsdichte mit 8.000 bis 10.000 Stöcken per Hektar mit einer niedrigen Stammhöhe üblich. Die Entwicklung der Reben in Bodennähe bewirkte einen erhöhten Krankheitsbefall und Frostschäden. Deshalb wurde diese Form nach dem Zweiten Welltkrieg allmählich von der Hochkultur abgelöst. Das Bild zeigt...
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach