Das Anbaugebiet in Deutschland ist nach den zwei Flüssen benannt, in deren engen Tälern auf den Südost- und Südwesthängen die terrassierten Weingärten liegen. Die Weinberge umfassen 786 Hektar Rebfläche, die sich über drei Bundesländer erstrecken. Über 90% davon befinden sich in Sachsen-Anhalt, der Rest in Thüringen und nur wenige Hektar in Werder an der Havel im Bundesland Brandenburg. Weinbau wird hier bereits seit über tausend Jahren betrieben. In einer Schenkungsurkunde von Kaiser Otto III. (980-1002), einem Enkel Karls des Großend, an das Kloster Memleben ist dies bereits im Jahre 998 schriftlich bezeugt. Ein anderes Dokument bezeugt Weinberge im Bereich Mansfelder Seen bereits im Jahre 973. Die Zisterzienser gründeten 1137 das Kloster St. Mariae ad Portam (heute Landesweingut Kloster Pforta) und legten 1154 den noch heute bestehenden Pfortenser Köppelberg an. Die alte Weinbautradition bezeugt eine Traube im Stadtwappen der Stadt Jena, in der 1554 die Friedrich-Schiller-Universität gegründet wurde. Zu dieser Zeit betrug die Thüringer Rebfläche rund 10.000 Hektar.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)