DOC-Bereich für Weißwein im Grenzgebiet der italienischen Regionen Lombardei und Venetien am Südende des Gardasees. Das Gebiet ist nach einem Schlachtfeld im Zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieg benannt, auf dem die Piemontesen im Jahre 1859 die Österreicher besiegten. Die regionsüberschreitende Zone umfasst rund 25 Hektar Rebfläche in den Gemeinden Desenzano del Garda, Lonato, Pozzolengo und Sirmione in der Provinz Brescia (Lombardei), sowie Peschiera del Garda in der Provinz Verona (Venetien). Damit zählt der Bereich zu den kleinsten Weinbaugebieten Europas. Der frühere Name war „Tocai di San Martino della Battaglia“, der nach ungarischer Intervention (um eine Verwechslung mit dem Tokajer auszuschließen) nach jahrelangen Streitigkeiten gemäß EU-Beschluss um das „Tocai di“ gekürzt werden musste.
Der trockene, sonnengelbe Wein mit einem Mandel- und Zitronenaroma wird aus zumindest 80% Tuchì (Sauvignonasse) und maximal 20% anderen zugelassenen Sorten gekeltert. Der Name Tuchì gilt ausschließlich für diesen DOC-Bereich, denn in Friaul-Julisch-Venetien heißt die Sorte Friulano und im übrigen Venetien Tai (der frühere, nicht mehr zulässige Name war Tocai Friulano). Es gibt auch einen gespriteten süßen Liquoroso mit 15% vol Alkoholgehalt. Wenn die Trauben aus klassifizierten Weinbergen stammen, kann Vigna gefolgt vom Lagennamen angegeben werden.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien