Bezeichnung für krebsartige, schorfige und länglich geformte Missbildungen (tuberös = geschwulstartig), deren Bildung bei Befall durch die Reblaus an den alten (2 bis 3-jährigen) Wurzeln induziert wird. Sie sind gegenüber den Nodositäten (Verknotungen nur an jungen Wurzeln) wesentlich gefährlicher. Die Tuberositäten dringen bei den europäischen Rebsorten der Spezies Vitis vinifera (aber auch allen anderen nichtresistenten Spezies) durch die Markkanäle der Wurzel bis zum zentralen Gefäßsystem vor. Entweder bereits dadurch oder durch später eindringende Sekundärerreger wie Bakterien oder Pilze wird die Wurzel so stark geschädigt, dass sie innerhalb von ein bis zwei Jahren von der Befallsstelle an abstirbt. Die Folge ist eine erhebliche Reduktion der Wurzelmasse und infolgedessen eine verminderte Nährstoff- und Wasser-Aufnahme. Diese führt im Anfangsstadium zu Kümmerwuchs und später zum Absterben des Rebstocks. Bereits wenige Rebläuse können wegen der verheerenden Folgen dieses Befalls zu dramatischen Schäden in Rebanlagen führen.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach