Einzige europäische Reben-Spezies; siehe unter Europäer-Reben.
Bei der Weinrebe ist nur die Gattung (Genus) Vitis für den Weinbau von Bedeutung. Die Gattung Vitis teilt sich in die zwei Untergattungen (Subgenus) Vitis subg. Euvitis (mit 60 Arten) und Vitis subg. Muscadinia (mit 1 Art). Die Untergattung Vitis subg. Euvitis wird nach dem geographischen Vorkommen in eine amerikanische, eine asiatische und eine europäische Gruppe gegliedert. Bei der europäischen Gruppe gibt es vermutlich als Folge der Eiszeit nur die eine Art (Spezies) Vitis vinifera, unter der sämtliche wilden und domestizierten Rebsorten der europäischen Weinrebe subsummiert werden. Der Name bedeutet sinngemäß die „weintragende Rebe“.
Die Art Vitis vinifera gliedert sich in zwei Unterarten (Subspezies). Die Unterart Vitis vinifera subspez. sylvestris ist die wilde Stammform der heutigen Edelreben. Sie wurde schon prähistorisch genutzt, spielt aber im heutigen Weinbau keine Rolle. Die zweite Unterart Vitis vinifera subspez. vinifera (veraltete Bez. Vitis vinifera ssp. sativa) ist eine vom Menschen allmählich herausgezüchtete Kulturrasse. Darunter werden alle rund 10.000 kultivierten europäischen Rebsorten verstanden, von denen aber nur ein paar hundert im Weinbau eine Bedeutung haben. Bei der Abstammungs-Angabe von Rebsorten werden aber die verkürzten Begriffe Vitis vinifera oder Vinifera verwendet.
Bei dieser wilden Unterart (auch Vitis vinifera ssp. sylvestris Gmelin oder Rheinische Wildrebe) bedeutet der Namensteil „sylvestris“ „in der Wildnis lebend“. Gmelin bezieht sich auf den Botaniker Johann Georg Gmelin (1709-1755), der diese Subspezies erstmals abgetrennt hat. Diese Art ist zweihäusig (diözisch); das heißt es gibt männliche und weibliche Pflanzen mit jeweils eingeschlechtlichen Blütenknospen. Ihr Areal reicht vom Kaukasus bis an das...
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“