Ein erst in den 1950er-Jahren entdecktes Phytohormon (Abkürzung ABA, veraltet Dormin), welches in Pflanzen in Wechselwirkung mit Auxinen, Cytokininen und Gibberellinen wachstumsregulierend wirkt. Dieser Stoff hebt die Wirkung der wachstumsfördernden Hormone auf und bewirkt unter anderem in bereits verholzten, mehrjährigen Pflanzen die Knospenruhe. Bei Rebstöcken ist es bei Blattfall, Triebverkümmerung, Wachstumshemmung und während der Traubenreife beteiligt. Während des Austriebs sinkt die Konzentration in den Knospen drastisch ab. Umgekehrt steigt der ABA-Spiegel in den neu angelegten Winterknospen parallel zur Samen- und Fruchtbildung an, um die winterliche Knospenruhe zu bewirken. Beim sogenannten Wasserstress erhöht sich der Anteil im Blattgewebe ganz enorm, denn ABA steuert die Bewegung der Stomata (Schließzellen, Blattporen), durch welche die Pflanze Wasser abgibt (Transpiration) und Kohlendioxid aufnimmt.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“