Im deutschen Spachraum gebräuchliche Bezeichnung (frz. vieux plants) für die großteils sehr alten autochthonen Rebsorten, die vor allem im Kanton Wallis (frz. Valais) kultiviert werden. Einige stammen aus der über der Grenze liegenden italienischen Region Aostatal bzw. werden zum Teil auch dort angebaut. Die zwei Bereiche bilden grenzüberschreitend eine geographische Insel mit einem gemeinsamen Rebsorten-Pool. Viele dieser Sorten bilden einzelne Gruppen mit über Jahrhunderte entstandenen verwandtschaftlichen Verflechtungen. Die zum Teil sehr engen genetischen Verbindungen sind durch die geographische Isolation inmitten von Bergketten (Alpen) begründet.
Der Begriff „Altes Gewächs“ wird oft mit „autochthon“ und Landsorte“ gleichgesetzt, die drei werden auch gegenseitig synonym verwendet. Der Hauptunterschied liegt eher in der sprachlichen und kulturellen Konnotation. Während „autochthon“ ein technischer und international gebräuchlicher Begriff ist, haben „Landsorte“ und „Altes Gewächs“ eine spezifischere, kulturelle Bedeutung im deutschsprachigen Raum wie Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol. In den Rebzuchtanstalten ist man um ihre Erhaltung sehr bemüht, um bei Neuzüchtungen erwünschte Gene einzukreuzen.
![]()
Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.
Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden