Der Schweizer Gabriel Cramer (1704-1752) lehrte als Professor der Mathematik an der Genfer Akademie. Er zählte zwar nucht zu den bedeutenden Mathematikern, aber sein wesentliches Verdienst besteht in der Verbreitung mathematischer Ideen seiner Zeit. Er hatte Kontakt mit führenden Mathematikern seiner Zeit. Daneben verfasste er Arbeiten über Rechts- und Staatsphilosophie und über die Geschichte der Mathematik. Er bekleidete auch öffentliche Ämter, beteiligte sich an Militär- und Rüstungsprojekten seiner Regierung, war Berater bei Instandsetzungsarbeiten an Kirchen und forschte in Kirchenarchiven.
Seit dem Jahre 1746 war er auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Er beschäftigte sich intensiv mit Algebra und veröffentlichte im Jahre 1750 über dieses Thema das Buch „Introduction à l'analyse des lignes courbes algébriques“. In diesem Zusammenhang entwickelte er eine Formel zur Lösung linearer Gleichungssysteme, die als „Cramersche Regel“ oder „Cramersches Kreuz“ bekannt ist. Diese gab den Anstoß zur Entwicklung der Determinantentheorie. Bei der Weinbereitung wird dieses auch als Verschnittkreuz bezeichnete Verfahren bzw. die Formel beim Assemblieren einer Cuvée und bei der Verleihung der Süßreserve, das heißt der Süßung von Traubenmost verwendet. Siehe auch unter Maßeinheiten.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien