Abkürzung für „Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg“; siehe unter Klosterneuburger Weinbauinstitut.
Die zu den ältesten Weinbauinstituten der Welt zählende Einrichtung wurde im Jahre 1860 in Klosterneuburg (Niederösterreich) über Initiative von Eduard Schwäger Freiherr von Hohenbruck (1800-1876), Vizedirektor der k.k. Landwirtschafts-Gesellschaft Wien, im Stift Klosterneuburg als „Niedere Stiftsweinbauschule“ eröffnet. Die Oberleitung hatte der Chorherrenstifts-Prälat Adam Schreck inne, die fachliche Leitung wurde als erstem Direktor August-Wilhelm Freiherr von Babo (1827-1894) übertragen, dem Erfinder der Klosterneuburger Mostwaage (siehe dazu unter Mostgewicht). Das Institut wurde 1874 zur staatlichen Lehranstalt erhoben und in Gumpoldskirchen, Krems, Mistelbach und Retz Weinbau-Fachschulen gegründet. Im Jahre 1863 erfolgte eine Übernahme durch das Land Niederösterreich. Im Jahre 1870 wurde (neben der Weinbauschule als selbständige Anstalt) die Oenochemische Versuchs-Station etabliert und mit der Leitung Leonhard Roesler (1839-1910) betraut. Die nächsten dreißig Jahre waren (auch) von Kampf gegen die Reblaus und den Mehltau geprägt.
Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des Freiherrn von Babo folgte 1894 Emerich Ráthay (1845-1900) als Lehranstalts-Direktor nach, nach dessen Tod übernahm dann Leopold Weigert (1851-1916) als sein Nachfolger die Leitung. Im Jahre 1902 erfolgte eine Reorganisation, es gab nur mehr einen Direktor, der sowohl für die Lehr-, als auch für die...
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)