Kastilien (spanisch Castilla) ist eine auf der zentralen Hochebene Spaniens gelegene Landschaft, deren Bezeichnung auf das gleichnamige mittelalterliche Königreich zurückgeht. Es existierte als eigenständiges Königreich von 1065 bis 1230. Im 9. Jahrhundert war Kastilien noch eine Grafschaft im Osten des Königreichs Asturien und im 10. Jahrhundert eine Grafschaft im Königreich León. Der Name beruht auf den zahlreichen Burgen (castillos), die bis heute die Landschaft prägen. Die Landschaft umfasst die heutigen Autonomen Regionen Kastilien-La Mancha, Madrid und den Großteil von Kastilien-León.
Zu dieser Zeit wurde in vielen der heutigen spanischen Regionen bereits Weinbau betrieben. Nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 durch Christoph Columbus (1451-1506) entstanden erste Kolonien in der Neuen Welt. Die Vereinigung der Krone von Kastilien und der Krone von Aragonien begann 1469 als Personalunion durch Heirat. Sie wurde im Jahre 1516 vollendet, als der spätere Kaiser Karl V. (1500-1558) durch Erbschaft König beider Reiche wurde und als Karl I. das Königreich Spanien begründete. Die spanischen (und auch portugiesischen) Conquistadores pflanzten in der Folge in den Kolonien Reben aus ihrer Heimat. Darunter war auch die aus dem heutigen Kastilien-La Mancha stammende Sorte Listán Prieto. Diese wurde unter dem Namen Mission (Misión) zum Stammvater vieler sogenannter Criolla-Sorten vor allem in Mittelamerika und Südamerika.
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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)