Bedeutender französischer Rebzucht-Betrieb in Saint-Vallier an der Drôme im Rhônetal, der vom Züchter Bertille Seyve (1864-1939) und seinem Schwiegervater und Partner Victor Villard gegründet wurde. Im Betrieb waren später auch die Söhne Bertille Seyve jr. (1895-1959) und Joannes Seyve (1900-1966) tätig. Hier wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts über hundert französische Neuzüchtungen durch Kreuzung zwischen Amerikaner-Reben bzw. Hybriden mit Europäer-Reben entwickelt. Es waren zumeist Hybriden der so genannten zweiten Generation, denn bei vielen wurden Hybriden des französischen Züchters Albert Seibel (1844-1936) als Kreuzungspartner verwendet. Die Rebsorten wurden zumeist mit dem Betriebsnamen (Seyve, Seyval, Seyve-Villard oder Villard) und einer laufenden Nummer benannt, einige davon erhielten dann später einen klingenden Namen. Unter dem Namen Joannes Seyve plus laufender Nummer sind ebenfalls zahlreiche Hybriden als Basis für Neuzüchtungen entstanden. Die bekannteste Schöpfung bekam den Namen Chambourcin (JS 26-205).
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach