Spanische Bezeichnung (auch Solera-Criadera-System) für das traditionelle Lagerungs- und Verschnittsystem jüngerer und älterer Weine, das heißt verschiedener Jahrgänge bei der Herstellung von Sherry. Das Verfahren wird aber auch alternativ bei der Produktion von Madeira, Malaga, Bränden (Weinbrand, Whisky etc.) und Essig (Weinessig) verwendet. Die Bezeichnung leitet sich von der untersten Fassreihe ab (Solera = „am Boden liegend“).
Die meisten Sherrys durchlaufen sechs bis sieben, im Extremfall bis 14 Solera-Stufen (Criadera). Aus der untersten Fassreihe wird jährlich ein Teil (bis zu einem Drittel) des fertig gereiften Sherry für die Flaschenabfüllung und Vermarktung entnommen. Von unten nach oben erfolgt die Entnahme (Saca) und das Auffüllen (Rocío) aus der jeweils darüberliegenden Reihe. Die durchschnittliche Reifezeit für einen Wein im Solera-System ergibt sich durch den Quotienten, wenn der gesamte Weinbestand in einem Solerasystem durch die Menge der jährlichen Entnahme geteilt wird. Der Quotient muss größer als zwei sein. Ein Wein darf somit frühestens nach zwei Jahren vermarktet werden.
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Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen