Neben Amphoren und Fässern von der Antike bis in das späte Mittelalter für die Aufbewahrung und den Transport von Wein verwendete Gebinde. Sie wurden aus Ziegen-, Kuh- oder Schweinebalg (abgezogene Tierhaut mit Haaren bzw. Fell) hergestellt. Das Bild links zeigt einen Silen (Gestalt aus der griechischen Mythologie, ähnlich einem Satyrn) mit einem Weinschlauch um 340 bis 320 vor Christi (unter seinem rechten Unterarm).
Der in der Bibel im Matthäus-Evangelium (9.16 bis 9.17) bekannte Jesus-Ausspruch „vom neuen Wein in alten Schläuchen“ bezieht sich auf die so gearteten Lederbehälter. Im antiken Rom wurden diese als Culleus bezeichnet. In einigen südlichen Ländern sind solche Behälter für vor allem einfache bzw. rustikale Weine immer noch in Verwendung. In Spanien werden Weinschläuche größeren Volumens als Cuero und die handlichen Trinkbeutel als Bota de Vino bezeichnet. Im Bild rechts ein Weinschlauch aus Ziegenhaut aus der Jetztzeit nach historischem Vorbild.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)