Die kultivierte Weinrebe ist zumeist einhäusig (monözisch) mit zwittrigen, das heißt zweigeschlechtlichen Blüten. Sie ist selbstbefruchtend, kann aber auch fremdbefruchtet werden. Die Wildreben sind zumeist zweihäusig (diözisch), das heißt es gibt Pflanzen mit ausschließlich männlichen oder ausschließlich weiblichen Blüten, so dass dadurch eine sogenannte Selbstung (Selbstbefruchtung) ausgeschlossen ist. Bei einhäusigen Pflanzen kommen beide Geschlechter an einer Pflanze vor. Die Blüten können getrenntgeschlechtlich sein, so dass männliche und weibliche Blüten an derselben Pflanze, aber in getrennten Blütenständen vorkommen, oder es sind hermaphroditische Zwitterblüten, in denen männliche und weibliche Sexualorgane in einer Blüte vereinigt sind. Der Rebstock ist eine bedecktsamige Pflanze. Das heißt, die Blütenknospe ist mit der Blütenhülle (Perianthium) bedeckt, die in der Zeit der Blüte geöffnet bzw. abgeworfen wird, um dadurch eine Bestäubung (und sofort daran anschließende Befruchtung) zu ermöglichen. In der Regel sind die kultivierten Rebsorten zweigeschlechtlich. Es gibt aber auch eingeschlechtliche (female) Sorten mit ausschließlich weiblichen Blütenorganen.
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden